Die grundlegenden Ansätze der "Gewaltfreien Kommunikation"

Die Ziele der GfK

Grundlegende Annahmen

Wie erreiche ich diese Ziele

unter Berücksichtigung der Annahmen

Dazu bedienen wir uns in der GfK eines vier Schrittemodells:

Beobachtung, Gefühl, Bedürfnis, Bitte

Diese vier Schritte können wir für alle gängigen Situationen einsetzen:

             Sich selbst klar ausdrücken:

Beobachtung - Wenn ich sehe, dass du .......   handelst,

Gefühl - dann fühle ich mich ..... ,

Bedürfnis - weil ich .......  brauche.

Bitte - Könntest du bitte ..... tun

Sich in den anderen Hineinversetzen (Einfühlung)

Beobachtung - Wenn du siehst/hörst, dass jemand  .......   handelt,

Gefühl - dann fühlst du dich ..... ,

Bedürfnis - weil du .......  brauchst.

Bitte - Deshalb bittest du diesen jemand  ..... zu tun

 

 

     Selbst - Einfühlung

Beobachtung - Wenn ich sehe, dass er/sie .......   handelt,

Gefühl - dann fühle ich mich ..... ,

Bedürfnis - weil ich .......  bräuchte.

Bitte - könnte ich ihn/sie ........ bitten zu tun            oder
          ich könnte nach anderen Wegen suchen, mein Bedürfnis zu erfüllen

 

 

                   
  Die Sprache, die wir gelernt
     haben zu sprechen
  • Kritisieren: So geht das nicht ..., falsch ...
  • Loben: Das haben Sie hervorragend gemacht, weiter so
  • Belohnen: Wenn Du ... schaffst, dann ...
  • Analysieren: Wenn Sie beachtet hätten ... , dann ...
  • Etikettieren: Sie sind ...  Zuverlässig/unzuverlässig
  • Interpretieren: Du machst das nur, weil ...
  • Strafen, drohen: Wenn Du nicht sofort ....., dann ...
  • achten auf Regeln und im Recht fühlen  
  • Leugnen von Verantwortlichkeit: Mein Chef sagte, ich solle ...   Meine Rolle als zwingt mich .... 
  • Forderungen stellen: Der Prospekt muss bis morgen fertig sein.
  • Bewerten, Maßstäbe anlegen: Das hast Du gut/schlecht gemacht
  • Manipulieren: Durch Belohnung, Bestrafung, Bewertung
  • Suche nach dem Schuldigen: Das ist nur schief gelaufen, weil Sie .....  versäumt haben.


    Die Sprache der Gewaltfreien
    Kommunikation

  • In der Gfk sprechen wir die Sprache des Herzens
  • trennen wir strikt zwischen Beobachtung und der Bewertung dieser Beobachtung
  • achten wir auf unsere Gefühle und machen uns die dahinterliegenden Bedürfnisse bewusst
  • achten wir auf die Gefühle der anderen und versuchen die dahinterliegenden Bedürfnisse herauszufinden
  • übersetzen wir jede andere Ausdrucksweise in die Sprache der Gefühle und Bedürfnisse
  • respektieren wir die Bedürfnisse aller
  • bitten wir, positiv - konkret - im Jetzt und Hier erfüllbar
  • Übernehmen wir Verantwortung für unsere Handlungen: Ich habe ..... gehandelt, weil mir ..... wichtig war

 

 

2.
3.

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Die vier Schritte nochmals im Detail:

Beobachtungen

Damit ein Gesprächspartner weiß, worauf sich die nachfolgenden Äußerungen beziehen, teilen wir zunächst mit, was wir beobachten, wahrnehmen oder beschreiben die Situation.

Dabei hilft es dem Gesprächspartner, wohlwollend zuhören zu können, wenn wir dabei jede Bewertung vermeiden

 Beispiele:

Beobachtung: Der Prospekt ist fertig
Bewertung: Sie haben hervorragende Arbeit geleistet, indem Sie den Prospekt schnell fertiggestellt haben

oder

Beobachtung: Es ist jetzt 7.15 Uhr, der vereinbarte Arbeitsbeginn ist 7.00 Uhr
Bewertung: Sie sind zu spät, offensichtlich fehlt Ihnen das nötige Interesse für diesen Arbeitsplatz

Fazit: Wenn wir die Beobachtungen mit Bewertungen vermischen, wird der andere dies als Kritik hören und sich entsprechend abwehrend verhalten

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Gefühle

Wir lehnen die Verantwortung für unsere Gefühle ab, wenn wir z.B. sagen:

Ich bin frustriert, weil Du hier alles durcheinander gebracht hast

In der GfK übernehmen wir die Verantwortung für unsere Gefühle:

Ich bin frustriert, weil ich Ordnung brauche, um meine Arbeit mit Vergnügen erledigen zu können

Die Ursache für unsere Gefühle sind unsere erfüllten / nicht erfüllten Bedürfnisse. Die Handlungsweisen unserer Mitmenschen sind Auslöser.

Dabei unterscheiden wir:
Gefühle, die aus Bedürfnissen resultieren, sind unmittelbare Gefühle, dazu gehören z.B.:  
Angst, Freude, Trauer

Es gibt auch noch Gefühle, die zu ihrer Entstehung einen Vermittler brauchen.
Solche Vermittler sind unsere Gedanken und inneren Bilder, die Gefühle wie 
Wut, Ärger und Depression

auslösen 

Meistens geht der Vorgang so schnell, dass wir gar nicht bemerken, dass Gedanken dazwischen geschaltet sind. Wenn wir es schaffen, unsere Aufmerksamkeit darauf gerichtet zu halten, können wir unsere Gedanken kontrollieren und uns so jederzeit bewusst entscheiden, einfühlsam zu sein.

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Bedürfnisse

Es ist aus Sicht der GfK nützlich, jederzeit Klarheit über unsere Bedürfnisse zu haben. Dies gibt uns die Möglichkeit, klare Bitten, die auf die Erfüllung unserer Bedürfnisse gerichtet sind, an unser Gegenüber auszusprechen.

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Bitten

Bitten erfüllen folgende Kriterien:

Abgrenzung   Bitte - Forderung

Der Unterschied zwischen einer Bitte und einer Forderung zeigt sich an der Reaktion auf eine abschlägige Antwort:

Beispiel:
Mutter: Könntest du eben noch schnell diese drei Dinge auf dem Zettel hier für unser Mittagessen einkaufen gehen?
Kind: Nein, ich habe keine Lust dazu.
Mutter:
Du bist faul und egoistisch, fernsehen ist damit für heute gestrichen!!!

Dies ist also eine Forderung, 
wie könnte die Reaktion aussehen, wenn es eine Bitte gewesen wäre?

Mutter: O.K., frag ich halt deinen Bruder

Eine echte Bitte gibt dem anderen die Wahlmöglichkeit. Wir wollen vermeiden, den anderen unter Druck zu setzen. Andererseits erhöht sich die Chance, dass unsere Bitte erfüllt wird, wenn wir die Hintergründe mit äußern  -  unsere Gefühle und Bedürfnisse zeigen:

Ich bin hier mitten im Kochen und merke gerade, dass mir da ein paar Zutaten fehlen. Weil mir wichtig ist, das Essen um 12.00 Uhr fertig zu haben, wenn Vati nach Hause kommt (Ordnung/Struktur), weiß ich gar nicht wie ich das schaffen soll (fühle ich mich überfordert). Könntest Du deshalb für mich gerade noch diese drei Zutaten besorgen?

Wenn mir die Reaktion auf meine Bitte nicht gefällt, 

kann ich in die Schleife der Verständigung eintreten

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Der Ablauf des Prozesses der Gewaltfreien Kommunikation

oder

die Schleife der Verständigung in der GfK

 

Der Anlass eines Gespräches könnte sein:
Nein auf eine Bitte, einen Vorwurf oder Angriff

1. stumme Reaktion: Ich halte inne und spüre, wie es mir damit geht ( Selbsteinfühlung, Vier Schritte - siehe oben)

2.stumme Reaktion: Ich versetze mich in den anderen und versuche zu spüren, was ich an seiner Stelle empfände (Einfühlung in den anderen, vier Schritte)

3. kommunizierte Reaktion: Ich teile mit, was ich unter zweitens gespürt habe. Geht es Dir .... , weil Du ...
Abschluss mit der Bitte um Verbindung:  Liege ich da richtig?  oder    Ist das so für Dich?

4. kommunizierte Reaktion: Nachdem ich weiß, wie es dem anderen geht, ich seine Beweggründe kenne und er zufrieden ist, weil er die Sicherheit hat, dass ich ihn verstanden habe, habe ich die erneute Gelegenheit mein Anliegen so vorzubringen, dass mein Gegenüber auch mich verstehen kann.

In aller Regel ist dann eine Lösung leicht zu finden, 

weil Menschen gern bereit sind zu helfen, wenn sie die Bedürfnisse und/oder die Beweggründe des anderen erkennen können. Sie können dann selbst und freiwillig entscheiden, ob sie die konkrete Bitte erfüllen möchten. 
So kann es beispielsweise sein, dass der eine sieht, wie wichtig das Anliegen für den anderen ist und sich spontan entscheidet, die Bitte zu erfüllen. 
Oder der andere kann die Bedürfnisse des einen sehen, die diesen davon abhalten, die Bitte zu erfüllen. Deshalb sucht der andere dann gern nach weiteren Möglichkeiten, sich sein Bedürfnis zu erfüllen. 

Lösungen gibt es unendlich viele; entscheidend ist, dass alle Beteiligten vollauf zufrieden sind.

Dazu durchlaufen wir diesen Viererschritt solange schleifenförmig, bis wir uns verstanden haben oder anders ausgedrückt, bis wir uns in die Gefühle und Bedürfnisse des jeweils anderen einfühlen können.

Es geht um mich, es geht um Dich
Wie geht es mir, wie geht es Dir

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Wie sage ich danke?

Der Dank hat dann nur noch die ersten drei Schritte und sagt mit der 

Beobachtung aus, wofür ich dankbar bin, mit dem

Gefühl, was die Handlung des anderen bei mir für Gefühle auslöst und mit dem

Bedürfnis, welche Bedürfnisse diese Handlung bei mir befriedigt hat.

*

Sie haben bis hierher gelesen, 
darüber freue ich mich sehr und bin dankbar für die Kraft, 
die Sie auf diese Seite gelenkt hat,
 
weil es mir wichtig ist, 
die Gewaltfreie Kommunikation mit möglichst vielen Menschen zu teilen, 
um den Frieden unter den Menschen zu unterstützen

 

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